Wenn der Alltag den Glauben verschluckt

Kennen sie das Gefühl, wenn der Alltag den Glauben verschluckt? Und dabei nicht mal nen Schluckauf bekommt?! Den ganzen Tag hat man irgendwas zu tun. Viele Informationen und Nachrichten stürmen auf einen ein, zumeist negative. Sie lösen Gefühle aus, die einen runterziehen. Das Ergebnis lautet: Dauerstress, Krisenangst, Zukunftslähmung. Die Hoffnung auf eine gute Zukunft wird von düsteren Prognosen aufgezehrt. Die Kraft das Leben zu gestalten, versickert. Und so schwindet das Vertrauen und der Alltag verschluckt den Glauben.

Dagegen bräuchte ich diesen Glauben an das Gute, wie mein Körper das Rückgrat benötigt, um einigermaßen aufrecht gehen zu können. Ich bräuchte den Glauben, wie meine Muskeln das Blut benötigen, das sauerstoffgesättigt durch meine Adern gepumpt wird. Ich bräuchte den Glauben, wie meine Gelenke die Muskeln und Sehnen benötigen, die sie halten und bewegen. Ich bräuchte den Glauben, wie meine Nerven nötig sind, um meine Bewegungen zu steuern. 

Ich brauche den Glauben. Dabei geht es nicht um ein bisschen Religion. Es geht um Gelassenheit, Zuversicht und innere Ruhe. Es geht um die Kraft, mit der ich meinen Alltag gestalten, die Herausforderungen meines Lebens bewältigen kann. Die Kraft, die vielfältigen Veränderungen zu gestalten, manchmal auch nur zu ertragen. 

Es geht um den Glauben an das Gute. Dummerweise ist das gar nicht so einfach, denn die negativen Töne tönen aus einem großen Maul; gelingt es ihm, alles Gute zu verschlucken? 

Nein, wir dürfen es nicht zulassen! Denn das Gute hat einen Namen und heißt Gott. Und er gab dem Guten ein Gesicht, das ich in den Geschichten der Bibel in der Person Jesu finde. Er hat den Menschen Gutes erwiesen. Er hat ihnen in ihrer Not und Sorge eine Perspektive gegeben. Er hat Menschen, die von allen übersehen wurden, wahrgenommen und ihnen gezeigt: Du bist wertvoll. „Du bist geliebt. Du hast die Kraft, aufzustehen. Ich gebe dir die Zuversicht und Hoffnung, deine Beine zu bewegen, deine Augen zu öffnen, mit deinen Ohren ganz neu zu hören. Nicht nur das Negative, Lähmende, sondern eben auch das Gute wahrzunehmen. Das Gute von Gott, der gute Gedanken über dich hat. Und den man darum auch den Guten nennt. In dir steckt der Glaube, der dich befähigt, Krisen zu bewältigen. Und der dir die Gewissheit schenkt, dass du stets – auch im Vergehen – aufgehoben bist in Gott, dem Guten. Lass dir diesen Glauben nicht durch das Alltagsgeschehen nehmen!“

Davon möchte ich mich inspirieren lassen, damit der Alltag sich gehörig verschluckt, sobald er mal wieder versuchen sollte, meinen Glauben zu verschlucken!

(c) Manfred Zoll. Veröffentlicht: BKZ am 19.10.2024 | Wort zum Sonntag

Alles aus Liebe – Jahreslosung 2024

© Manfred Zoll, Weissach im Tal

Aus Liebe – woraus den sonst?! 

Liebe ist der Stoff, aus dem der ganz große Kitsch ist. O.k. – aber auch die ganz großen Träume sind aus ihrem Holz geschnitzt. Ganz klein beginnen sie, werden größer und gehen irgendwann auf eigenen Füßen und später dann auch ganz eigene Wege. 

Nun beschreibt die Jahreslosung 2024 – sie ist ein ausgelostes Motto, das von den Kirchen für das ganze Jahr verwendet wird – eben diese Liebe in herausfordernder Weise: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“

Au backe, viele Aufreger über diesen Satz vernahm ich bereits. 

Die Liebe, nicht nur Stoff zum Träumen und Schmachten, sondern als Prüfschema für noch mehr Druck, noch mehr Stress, noch mehr Kontrolle? Als Instrumentarium zum Verteilen von guten oder schlechten Noten? Nein, das wäre unmachbar, unheilig, unchristlich. 

Denn: „Alles, was ihr tut, wird in Liebe geschehen!“ Lasst es geschehen, aus Liebe. Und nicht aus Angst oder Sorge, nicht aus den Verletzungen heraus, die man vor sich herträgt, nicht engstirnig oder mit zusammengebissenen Zähnen und verkniffenem Po, nicht aus Ärger, Wut oder Neid; Ihr müsst nichts Übermenschliches aus Euch herauspressen. Nein! Denn: Alles, was ihr als Gottes Kinder tut, geschieht in Liebe. 

Gottes Wort ist vor allem Zuspruch, ist Verheißung für alle, die in der unerschöpflichen Quelle der Liebe zu Hause sind. Auch das ist keine Einschränkung, sondern eine Einladung, ein Geschenk, eine Möglichkeit für die nächsten Tage, Wochen und Monate. Also: Genießt die Liebe Gottes als Quelle – nicht als Prüfschema, als Zuhause – nicht als Pflichtprogramm.

Wer aus der Sorge lebt, wird sich sorgen. Wer aus der Angst lebt, hat Angst. Wer seine Verletzungen vor sich herträgt und sich zurückzieht, ist wie jemand, der mit nacktem Po auf dem Nagelbrett sitzt und sich selber leid tut. Dagegen: Wer in der Liebe lebt, lässt alles aus Liebe geschehen – und freut sich zusammen mit der Liebe, wenn die Wahrheit siegt! Und viele steigen mit ein in diesen Freudentaumel. Und die Leute werden sagen: „Donnerwetter, schaut Euch das an, was hier aus Liebe geschieht – himmlisch …!“ Alles aus Liebe – woraus denn sonst?

www.manfredzoll.de

Wortkunst • Poetry • BibelSinn: Service

Das Spiel mit Worten …

… ist meine Leidenschaft. Hier gebe ich dir ein paar Kostproben. Diese Seite wird Stück für Stück ausgebaut und ergänzt. 

Die Texte und Bilder habe ich in verschiedenen Medien veröffentlicht: Verteilhefte für die Campingkirche, Texte für das „Wort zum Sonntag“ der Backnanger Zeitung, für das ich seit 30 Jahren schreibe, Freundesbrief der Kirche Unterwegs und andere. 

Die Texte können gerne verwendet werden für Print und Web – allerdings nicht in Verkaufsprodukten!Über eine Anfrage bei einem Abdruck freue ich mich. Einfach eine kurze Mail an mz@manfredzoll.de – und die Antwort kommt spontan! 

Auch freu ich mich auf Euer Feedback! 

Kinderaugen strahlen vor Glück! Lebhaftes Lachen. Freude und Glück. Ja, Glück strahlt. Mein Monatskalender zum Thema „Glücks•Strahlen“ erzählt in Bildern und Impulsen kleine Geschichten vom Glück, das strahlt. Das seine Strahlen aussendet und Freude und Licht ausbreiten. Glücks•Strahlen mögen dich begleiten durch ein spannendes Jahr 2024.

Hier gibts den Kalender gratis als pdf zum Download. Zum Selber ausdrucken oder auf dem Bildschirm genießen. 

Übrigens: Zu „Glücks•Strahlen“ entwickeln Ann-Kathrin Zipperer und ich ein neues Bühnenprogramm, das man ab sofort bei mir buchen kann: mz@manfredzoll.de 

Impulse, Texte, Inspirationen

Mal was ganz Neues wagen …

© Diakon Manfred Zoll, Weissach im Tal

Haben sie schon mal versucht, etwas ganz Neues zu tun, was sie bisher noch nie versucht haben? Zum Beispiel mit geschlossenen Augen auf einem Bein zu stehen und dabei Klavier zu spielen oder mit dem Fahrrad das Stilfser Joch zu erklimmen und dabei einen Liebesbrief zu schreiben …? 

Eine kleine Geschichte erzählt, wie ein paar hartgesottene Viehzüchter unerwartet Zeuge eines wirklich besonderen Spektakels wurden. Während sie nächtens ihre Tiere vor Wölfen und anderem Ungemach schützten, hörten sie plötzlich Stimmen von fremden Wesen. Diese – es wird von Engeln gesprochen – hätten sie aufgefordert, ihre Herden im Stich zu lassen und zu einem bestimmten Stall zu gehen. Dort sei ein Kind zur Welt gekommen mit Namen Jesus. Und dieses Kind würde, wie sein Name sagt, die Welt retten. „Aha, die Welt retten!“ murmelt man vielsagend und wendet sich wieder dem nächtlichen Tagesgeschäft zu. Doch die Story ließ die Männer nicht los. Sie folgten den Engelsstimmen, um das Neue mit eigenen Augen zu betrachten. Und was sie sahen, entsprach der engelhaften Kunde. 

Wirklich verrückt wird die Geschichte, wenn man die Perspektive wechselt. Man sieht: Gott tut etwas ganz Neues, das er noch nie getan hat. Ihm wird zwar nachgesagt, er hätte die Welt erschaffen, Tiere, Pflanzen, traumhafte Landschaften und eben auch Menschen. Doch nun wird er Mensch. Das ist nun wirklich völlig neu. Und was er tut, ist unumkehrbar. Dieses kleine Menschenkind, das in tausenden Liedern besungen und in unzähligen Geschichten gewürdigt wird, es kam in die Welt – durchschnittlich wie du und ich, 50 cm, 3.400 g. Und es wird Teil der Geschichte, unserer Weltgeschichte. Unumkehrbar. Wer einmal geboren wurde, ist einfach da. 

Dieses Jesus-Kind schreibt fortan selbst Geschichte, so wie alle Menschen. So wird Gott Teil von Raum und Zeit, mit aller Vergänglichkeit und Hinfälligkeit. Sein Weg, den er in seiner Freiheit beschreitet, den er aufgrund seiner Liebe geht, ist unumkehrbar. Er baut ihn nicht zurück, sondern geht ihn immer weiter. Er zielt darauf ab, dass viele sich ihm anschließen, weil es der Weg der Liebe und des Friedens ist. 

Von Anfang an war dieser Weg bedroht – die junge Familie erlebte gefährliche Zeiten. Wer liebt und für Frieden eintritt, macht sich Feinde. Aber wer den Weg Gottes, der Liebe, des Friedens mitgeht, kann sich und den Menschen in die Augen sehen. Und er kann aufblicken zu Gott und sein „Fürchtet euch nicht!“ und „Frieden auf Erden!“ mit allen Sinnen empfangen, kann es verschlingen wie der Hungrige ein Stück Käse oder Schwarzwälder Kirschtorte. Gott wird Teil der Geschichte. Und nun kann man sich zu ihm verhalten: Gleichgültig bleiben, ihn ablehnen oder begeistert sich dazugesellen, ohne Furcht und mit einem Herzen voller Frieden – wir haben die Wahl.

Veröffentlicht in der Backnanger Kreiszeitung, 17.12.2022

Liebe bleibt
Aus dem Verteilheft „etwas bleibt“ 2023. Bei Interesse am Heft: Mail an mz@manfredzoll.de. Oder im Shop www.kircheunterwegs.de
Sucht Frieden, jagt ihm nach!
Aus: „Du. bist. Frieden“ Verteilheft Kirche Unterwegs 2019. © Manfred Zoll
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